Hustenhonig

Hustenhonig

Die Tage werden länger und es lässt sich erahnen … der graue Winter neigt sich langsam dem Ende zu. Wenn die Temperaturen nun wieder wärmer werden, erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf und bringt bald verschwenderisch neues Leben hervor!

Die ersten Frühlingskräuter sprießen aus dem Boden! Sie schmecken nicht nur lecker, sie sind auch voller wichtiger Inhaltsstoffe die unseren Körper unterstützen, heilen und  einfach gut tun! Die Volksheilkunde kennt viele Wildkräuter gegen Husten & Co. Für den wohltuhenden Hustenhonig wird bereits im zeitigen Frühjahr mit dem Sammeln der geeigneten Kräuter begonnen. Egal ob trockener Reizhusten oder verschleimte Atemwege, keine Sorge für jeden Husten ist ein Kraut gewachsen!

Die wichtigsten Husten-Kräuter

Huflattich Tussilago farfara

Huflattich enthält viele Mineralstoffe und gehört zu den besten Hustenkräutern! Die Wirkstoffe befeuchten die Schleimhäute und wirken wunderbar gegen Reizhusten und Heiserkeit. Frisch oder getrocknet eignen sich Blüten und Blätter zur Linderung. Man kann damit auch gurgeln und ihn als Tee trinken, jedoch nur eine Tasse pro Tag. Eine Eigenheit des Huflattichs besteht darin, dass zuerst der Blütenstand und später erst das Blattwerk kommt.

Schlüsselblume Primula officinalis

Schlüsselblumen haben eine lange Tradition und wurden damals wie heute vorrangig bei Beschwerden der Atemwege eingesetzt. Die enthaltenden Saponine können festsitzenden Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern, Nebenhöhlenentzündungen oder hartnäckige Erkältungskrankheiten werden gelindert.

geflecktes Lungenkraut Pulmonaria officinalis

Geflecktes Lungenkraut ist ein richtiger Hingucker, ihre Blüten können rot, blau oder purpur sein. Die Blütenfarbe ändert sich je nachdem, wieviel Nektar enthalten ist. Rote Blüten sind ganz frisch und enthalten noch viel Nektar, dieser ist wichtig für Bienen und Hummeln, die blauen Blüten können sie nicht mehr erkennen. Wenn der Nektar aus der Blüte entnommen wurde und die Bestäubung durch die Insekten passiert ist, färbt die Pflanze diese um, das erhöht die Effizienz 😉 Daher sammeln wir Kräuterfreunde nur BLAUEN Blüten!

Der Name ist Programm, der Einsatzbereich reicht von einfachem, hin zu langwierigem festsitzendem Husten. Vor allem der hohe Gehalt an Kieselsäure, sowie Schleimstoffe und Saponine sprechen für den Einsatz des Lungenkraut als Heilmittel der Atemwege.

Spitzwegerich Plantago lanceolata

Der Spitzwegerich wird heutzutage vorwiegend gegen Atemwegsbeschwerden eingesetzt! Er wirkt antibakteriell, blutstillend und wundheilungsfördernd, adstringierend, entzündungshemmend, erweichend, reizmildernd und schleimlösend. Also perfekt gegen Atemwegsbeschwerden. Aber auch zur Linderung von Insektensticken wird der Pflanzensaft auf die Stichstelle aufgerieben.

Kulinarisch ist Spitzwegerich wenig bekannt, dabei sind die Blätter der Pflanzen reich an Vitamin C und lassen sich vielfältig verarbeiten. Die jungen Blätter sind weich und können sowohl gekocht als auch roh gegessen werden.

Hausmittel zur Regeneration der Atemwege

Tannen- oder Fichtensprossen Familie Pinaceaen

Im Frühjahr (April/Mai) werden junge Tannen- und Fichtenwipfel gesammelt. Seit jeher ist bekannt das Triebspitzen von Nadelbäumen wunderbar gegen Erkältungen und Katarrhe der Atemwege helfen. Daher passen sie auch hervorragend in den Hustenhonig!

In diversen Studien wurde nachgewiesen, dass die ätherischen Öle eine auswurffördernde Wirkung besitzen. Die Nadelwipferl enthalten unter anderem Vitamin C, Harze, Gerbstoffe Tannine und ätherische Öle.

Thymian oder Quendel Thymus pulegioides

Der Feldthymian wie der heimische und wild wachsende Quendel auch bezeichnet wird, ist ein naher Verwandter des aus dem Mittelmeerraum stammenden Thymians. Zu finden ist Quendel an mageren und sonnigen Standorten.

Früher als „Antibiotikum der armen Leute“ bezeichnet wirkt er antibakteriell, pilzhemmend, verdauungsfördernd, entkrampfend schmerzlindernd und desinfizierend. Er löst Schleim und lindert den Hustenreiz. Quendel oder Thymian beruhigen von tief innen heraus! Sie wirken anregend, lindern nervöse und geistige Erschöpfungszustände.

Hustenhonig natürlich, selbstgemacht!

Kräuter-Hustenhonig sagst dem Husten den Kampf an! Er ist total einfach in der Herstellung, schmeckt hervorragend und ist mit den meisten Kindermäulern kompatiebel 😉

Mit der Herstellung beginnst du schon im zeitigen Frühjahr, wenn die ersten Wildkräuter sprießen. Nach und nach fügt man dann geeignete Kräuter dazu. Je nachdem was und wie viele Wildkräuter du im Honig drinn haben möchtest, endet die Schichtung spätestens im Spätsommer. Jedenfalls ist er rechtzeitig vor der nächsten Erkältungsperiode fertig!

In ein sauberes Einmachglas werden schichtweise 1-2 cm frisch geerntete saubere Kräuter eingefüllt und mit Honig (vom Imker aus der Region) übergossen. Das Pflanzenmaterial muss dabei vollständig bedeckt werden!

  • Auch Honig selbst, ist ein Heilmittel gegen Husten und Schleim!
  • Wie oben beschrieben kannst du folgende Wildkräuter dafür verwenden: Huflattichblüten (20 Köpfchen),  Schlüsselblumenblüten mit Kelch, Lungenkraut und junge Spitzwegerichblätter einschichten.

Das Glas an einen warmen Ort in die Küche stellen. Da das Pflanzenmaterial dazu neigt aufzusteigen, musst du es gut beobachten und laufend umrühren, damit nichts schimmelig wird.

  • Im April/Mai folgen dann Tannen- und Fichtenwipferl, Gänseblümchenblüten
  • Und im Sommer kannst du noch Königskerzenblüten und blühenden Quendel oder Thymian einlegen.

Die letzte Schicht mit Honig bedecken. Anschließend nochmal für mindestens 2 Wochen auf die sonnige Fensterbank stellen und immer wieder verrühren. Anschließend kannst du abseihen. Das Pflanzenmaterial aber nicht entsorgen, sondern daraus einen leckeren Tee oder Saft bereiten!

Nach Bedarf den Hustenhonig Löffelweise einnehmen, den Lieblingstee damit versüßen oder einfach auf´s Frühstücksbrot streichen und genießen. Aber aufgepasst: der Honig darf nicht zu stark erhitzt werden, sonst verliert er seine positiven Wirkstoffe!

Das Hausmittel im Blogbeitrag stellt kein Heilversprechen dar und ist auch nicht Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose/-behandlung! Solltest du Symptome aufweisen, konsultiere einen Arzt.