Was ist Yoga?

Was ist Yoga?

Was ist Yoga?

Sobald die Matte ausgerollt ist, scheint die Zeit etwas langsamer zu verstreichen 🙂 Die Yogis unter euch, kennen dieses wunderbare Gefühl, wenn dein System herunter fährt und die Stille in dir einkehrt! Was ist Yoga hast du bereits längst hinter dir gelassen 🙂

Solltest du aber noch nie etwas mit Yoga zu tun gehabt haben, fragst du dich wahrscheinlich, warum so viele Leute davon schwärmen. Was ist Yoga eigentlich …Sport, eine Religion? Und dann diese komischen Begriffe wie Pranayama, Hatha oder Kundalini Yoga? Das ist alles etwas verwirrend, aber keine Sorge hier hab ich ein paar Basics zusammengefasst, die vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.

Definition, Ursprung und Wirkung

Yoga ist eine philosophische Lehre aus Indien und rund 3.000 Jahre alt. Der Begriff „Yoga“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Einheit oder Verbindung.

Es ist weder Religion noch Sport, sondern ein ganzheitliches Übungssystem zur Erlangung geistiger Gesundheit, in die der Körper mit einbezogen wird. Yoga verlangt nicht, sich wie eine Brezel verbiegen zu können. Es wird mit den unterschiedlichsten Techniken  versucht menschliches Leiden zu überwinden, einen friedvollen und gleichmütigen Geist zu kultivieren um dadurch Harmonie zu erlangen!

yoga´s citta-vritti-nirodhah

Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen aller Aktivitäten des Geistes.

Patanjali´s Yoga-Sutras

Das Besondere an Yoga ist, dass es über die theoretische Vermittlung von Weisheit hinaus geht und die praktische Erfahrung der SchülerIn (Yogini oder Yogi) in den Mittelpunkt stellt. YogaschülerInnen können dadurch die Lehre am eigenen Körper erleben und dieses wirkt sich auf die persönliche Entwicklung aus!

Wie hat sich Yoga im laufe der Zeit entwickelt?

Unter dem großen Yogadach haben sich über die Jahrhunderte hinweg verschiedene Pfade der Yoga-Praxis herausgebildet. Alle diese Praktiken überschneiden sich und sind nicht als völlig voneinander getrennte Wege zu verstehen. Vielmehr wählt früher oder später jede Yogini oder Yogi für sich den Fokus entsprechend aus, um so der persönlichen Vorliebe nachzukommen.

Streng genommen gibt es vier Yoga-Wege. Das sind Jnana Yoga (Weg des Wissens), Karma Yoga (Weg der Tat, Handlung) und Bhakti Yoga (Weg der Hingabe und Liebe zu Gott, zur ganzen Schöpfung) und dann Raja Yoga (der königliche Weg) als jener Pfad, der die anderen vereinigt und systematisch zu einem achtgliedrigen Übungssystem zusammenfasst!

Raja betont die Praxis der Meditation als Mittel zur Befreiung vom Leiden. Es basiert auf den Yoga Sutras von Patanjali und umfasst alle Aspekte des Yoga, einschließlich körperlicher, geistiger und spiritueller Übungen. Diese definieren folgende Regeln:

  1. Yamas – der Umgang mit der Umwelt
  2. Niyamas – der Umgang mit sich selbst
  3. Asanas – der Umgang mit dem Körper (Körperübungen)
  4. Prãnãyãma – der Umgang mit dem Atem (Atemübungen)
  5. Pratayãhãra – der Umgang mit den Sinnen
  6. Dhãranã – Konzentration
  7. Dhyãna – Meditation
  8. Samãdhi – das Höchste: die innere Freiheit

Hier kommen wir nun auch unweigerlich mit dem Begriff des Hatha Yoga in Berührung. Dies ist ein klassisches Yogasystem, bei dem das Praktizieren von körperlichen Übungen wie Asanas (Yogastellungen) im Vordergrund steht, um Befreiung vom Leiden zu erlangen. Um so wieder eine gesunde Basis für geistige Entwicklung zu schaffen.

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Langezeit wurde Yoga nur von Männern, damals jedoch noch völlig ohne Körperübungen, ausgeführt. Erst später kam die Asana-Praxis hinzu. Mit der Kolonialisierung wurde Yoga auch in unseren westlichen Breitengraden bekannt und fand schnell eine begeisterte Community. Heute besteht diese bei uns, aber überwiegend aus Frauen 🙂

Welche Stile gibt es? Soweit mal zur Erklärung der groben Struktur von Yoga. Alles was sich in den letzten Jahrzehnten im Westen etwickelt hat, entspringt dieser vier Pfade. Diese Stile folgen aber keiner anderen philosophischen Grundlage!

Um den richtigen Stil in diesem Gewirr zu finden, hilft es nichts – jeder muss verschiedene ausprobieren 😉 Hier ein paar Stile, auf die du im Laufe der Zeit treffen könntest:

  • Hatha Yoga – klassische Yogarichtung
  • Kundalini Yoga – Weg der Energie
  • Asthanga Yoga – kraftvoller Stil, immer gleiche Übungsabfolge
  • Vinyasa Yoga – dynamische Asanas werden aneinander gereiht, kreative Übungsabfolgen, zumeist mit Musik untermalt
  • Iyengar Yoga – die genaue Ausführung der Positionen zählt
  • Bikram Yoga – Yoga im 40 Grad heißen Raum
  • Yin Yoga – Entspannung pur, Positionen werden lange gehalten
Aber bedenke DAS EINE WAHRE YOGA gibt es nicht, vielmehr stehen viele verschiedene Varianten gleichberechtigt nebeneinander. Yoga eignet sich für jeden und kennt dabei kein Geschlecht! Um den passenden Stil für dich zu finden, gilt es persönliche Vorlieben, Leistungsbereitschaft und eventuellen Einschränkungen gegeneinander abzuwägen.

FAZIT: Was bringt nun Yoga?

Yoga bringt sehr viel mehr, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Es sorgt nicht nur für mehr Energie und ein positives Körpergefühl, sondern baut auch Stress ab, beugt depressive Verstimmungen vor und kann sogar Schmerzen lindern!

Viele Stile basieren auf Körperübungen. Dadurch wird die Muskulatur beansprucht und das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Yoga hat durchaus eine sportliche Seite und bietet einen positive Nebeneffekt, bei regelmäßigem Yogapraxis bewirkt sie einen Abnehm- und Straffungseffekt!

Allerdings ist dies nicht das vorrangige Ziel von Yoga, denn eigentlich geht es um die Lebenseinstellung! Atem- und Meditationstechniken sind hier entscheidende Werkzeuge die dafür im Yoga eingesetzt werden. Wenn du dich auf die Philosophie der Einheit von Körper, Geist und Seele einlässt, wirst du schnell merken, dass sich dein Alltag positiv verändert. Stress und Sorgen werden durch Yoga zwar nicht weniger, doch du wirst sehen, dass du viel besser damit umgehen kannst. Das nennt man dann heutzutage Resilienz 🙂 Zudem wächst die Achtsamkeit gegenüber Mitmenschen, der Umwelt, aber auch gegenüber dir selbst.

© Yoga Garten

Nun liegt wohl auf der Hand, warum diese uralte Lebensweise im 21. Jahrhundert noch so beliebt ist… oder besser gesagt, warum die Community stetig wächst!

Ich hoffe ich konnte etwas Licht in den Yoga-Dschungel bringen und vielleicht deine Neugier wecken bzw. dich dazu animieren dran zu bleiben. Denn wenn du bereit bist, diese Leere zu empfangen, dann fällt der Weg auf die Matte nicht mehr schwer 🙂

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