der Gott der kleinen Dinge

der Gott der kleinen Dinge

… der Gott der kleinen Dinge

Der Sommer bekommt langsam Fahrt und die Regentage werden weniger. Auch wenn mir die sonnigen Tage lieber sind, war ich dennoch froh über den üppigen Regen der letzten Wochen! Der Klimawandel ist voll im Gange und es wird zunehmend wärmer! Corona zeigt uns auf wie fragil und weitreichend, anfänglich kleine Veränderungen sein können. Ebenso ist es mit der Natur, an der wir unaufhörlich Raubbau betreiben, gierig von ihr nehmen und so gut wie nichts zurückgeben! Unser üppiger Lebensstil und das ständige Mehr, geben den Takt für die Zerstörung unseres Lebensraumes und die soziale Ungleichheit auf der Erde vor!

Solange wir mit dem Finger auf jemand anderen zeigen und erwarten, dass dieser etwas tut, so lange bleiben wir Täter. Wir sind nicht Opfer der Auswirkungen wir sind Verursacher und nähren mit unseren Handlungen das Problem! Alles was wir tun verändert, der Tropfen der ins Wasser fällt und eine Welle auslöst verändert! Wir müssen selbst die Veränderung herbeiführen, die wir uns wünschen. Ein aufrichtiger achtsamer Umgang mit der Natur, ist der eigennützige Wunsch für sich selbst und die/das was wir lieben Sorge zu tragen und es zu erhalten!

Ich spreche nicht davon dem Materiellen zu entsagen und geliebte Dinge oder Gewohnheiten hinter sich zu lassen. Ich plädiere an dein/unser Mitgefühl, an Achtsamkeit, an die Wertschätzung gegenüber allem was uns umgibt! Der Gott der kleinen Dinge steckt für mich mittlerweile in Allem was ist! Denn viele kleine Dinge ergeben ein großes Ganzes – Menschen, Tiere, Güter, Worte und Gesten – alles ist mit allem verbunden!

Schlagwörter wie upcycling, go green, no waist,… egal wie wir es nennen, wir sollten achtsamer mit dem umgehen was wir konsumieren! Ob es nun die Verpackung von Lebensmitteln ist oder ein Versandkarton, wenn etwas nochmals zu verwenden ist, dann mach das! Zum einkaufen ein gebrauchtes Sackerl mitbringen oder gleich unverpackte Ware beim Händler ums Eck kaufen, damit kommen wir unserem Ziel ein kleines Stück näher. Dann wäre da noch fairtrade und ÖKO Zertifizierung, wichtige Standards die helfen Fairness für alle zu gewährleisten!

Weniger ist mehr und am besten bei den Lebensmitteln Bio Qualität kaufen! Aber auch hier gibt´s für mich Unterschiede, kommt eine Avocado beispielsweise aus Übersee, ist die Ökobilanz dafür sehr fragwürdig. Ebenso verhält es sich mit Lebensmitteln wie Erdbeeren und Tomaten die außerhalb der Saison gekauft werden. Abgesehen davon das die ohnedies nicht schmecken, sind diese Produkte so umweltverträglich wie g´spritzter Salat aus Eferding!

Ich möchte damit sagen, kauf bewusst, wenn möglich regional und bedenke dass bei der Herstellung viele Hände mithelfen und dafür fair behandelt werden sollten!

Ich denke sagen zu dürfen, dass wir alle privilegiert sind. Unser Land ist fruchtbar, die Luft klar und wir haben sauberes Trinkwasser! Ohne groß darüber nachzudenken nutzen und verschwenden wir oft diese lebenserhaltenden Güter! Wir sind materiell abgesichert, dürfen frei Sprechen und werden weitestgehend respektvoll behandelt. Für uns sind dies Selbstverständlichkeiten, die aber dem Großteil der Menschheit verwehrt sind!

Dennoch möchte ich nicht schwarz malen und allen die Lebensfreude nehmen! Es darf auch weiterhin gelacht und getanzt werden! Nimm es mir bitte nicht krumm, wenn ich dich sehr direkt anspreche und der Text einer Predigt gleicht. Manche Dinge brennen mir einfach unter den Nägeln und haben aus meiner Sicht eine hohe Dringlichkeit!

Wertschätzung, Mitgefühl und Achtsamkeit ergibt Respekt, diesen sollten wir gegenüber allem was ist haben! Im Yoga würde man diese Haltung/dieses Handeln als Sattva bezeichnen, die Qualität „Sattva“ steht für Reinheit, Harmonie, Güte und das Lichte. Also alles was wohl einen „besseren Menschen“ aus uns macht 😉 Handlungen, Denken, Taten und die Sprache – jegliche Interaktion, alles was unser tägliches Leben darstellt sollte von diesem Respekt durchdrungen sein!

Manchmal glaube ich verstanden zu haben wie das Konstrukt funktioniert, wie eben auch heute. Vermutlich werde ich aber morgen schon vom hohen Ross des Wissens geworfen! Mit einem tiefen Atemzug und einem verzogenen Lächeln mache ich mich dann morgen abenteuerlustig wieder ans Werk 😉  Damit ich am Ende dieses Daseins wohl feststelle, dass ich doch nur ein kleines Stück auf der Welle des großen Ganzen gesurft bin!

Die Latte liegt hoch, aber ich denke in unser aller Interesse ist sie es wert, das wir uns bemühen für eine sauberere Umwelt zu kämpfen!